Igelhilfe
WIE ÜBERWINTERN IGEL?
Bevor Igel sich in ihren Winterschlaf begeben, fressen sie sich eine dicke Fettschicht an. Sie schützt vor Kälte und dient als Nahrungsvorrat. Mitte November ziehen sich Igel in einen frostsicheren Unterschlupf zurück, um dort während der futterarmen Jahreszeit ihren Winterschlaf zu halten.
Ein Igel liegt eingerollt in Laub und hält Winterschlaf
In einem Laubhaufen ist es im Winter kuschelig warm - hier können Igel in Sicherheit schlafen.
Sobald es im Frühjahr wieder wärmer wird und die Temperaturen im März oder April auf etwa 15 Grad steigen, erwachen Igel aus ihrem Winterschlaf. In der Zwischenzeit haben sie ungefähr 15 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts verloren.
Igel gefunden? Was tun?
ERWACHSENER IGEL:
1. Handelt es sich um einen erwachsenen Igel, der tagsüber munter herumläuft, sich bei Erschrecken zusammenrollt, angebotenes Futter annimmt, so ist dieses Tier wahrscheinlich nur aufgescheucht oder hat enormen Hunger, da es sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch eine dicke Fettschicht anfuttern muss.
!! Dieses Tier bitte nur beobachten !!
2. Liegt der gefundene, erwachsene Igel apathisch herum, reagiert nicht mit Einrollen, Fauchen oder Flüchten, ist stark abgemagert oder seine knopfförmigen Augen sind kaum zu sehen, so muss das Tier vorerst ins Haus genommen werden. Man kann ihn mit dicken Handschuhen angreifen; noch besser, man legt ein 3 bis 4-fach zusammengefaltetes Handtuch über seinen Rücken und kann ihn so – ohne selbst gestochen oder verletzt zu werden – nehmen. Im Haus bereitet man eine eher höhere Schachtel, die mit Zeitungspapier (auf keinen Fall mit Laub oder Stroh) ausgelegt wird. Da hinein wird der Igel dann gebettet. Die Igelbehausung bleibt in einem warmen Zimmer im Haus (nicht kalter Keller, Garage oder Lagerraum).
Bieten Sie dem Igel Futter an!
Dies kann sein:
Katzendosenfutter, mind. Fleischanteil von 60%, ohne Gelee und/oder Soße, Trockenfutter zuerst aufweichen
kurz angebratenes Rinderhack
Rührei (ohne Salz oder Gewürze!)
Wasser
Obst, Gemüse oder Milchprodukte sind keine Igelnahrung!
Niemals Milch – auch nicht gewässert – geben!
Ganz schwachen Igeln, die zum Selberfressen nicht in der Lage sind, flößt man mittels einer Plastikspritze (ohne Nadel natürlich!) oder Pipette ungesüßten, lauwarmen, leichten Fenchel- oder Kamillentee ein. Frisst der Igel nach ca. 12 Stunden noch immer nicht selbständig, sofort den Tierarzt oder unsere Igelstation aufsuchen!
Igelkind oder Säugling
1. Haben Sie ein Igeljunges/Igelbaby (Augen und Ohren noch geschlossen) außerhalb des Nestes ohne Mutter gefunden, ist rasches, fachmännisches Handeln unbedingt erforderlich.
Erstversorgung:
sofort aufwärmen
eventuell leichten, ungesüßten, lauwarmen Fenchel- oder Kamillentee tröpfchenweise, sehr vorsichtig einflößen
unbedingt – so schnell wie möglich – Kontakt zur Igelstation aufnehmen, die Zeit spielt eine wichtige Rolle!
Igelsäuglinge sollten nur von erfahrenen Fachleuten aufgepäppelt werden!
2. Haben Sie ein Igelkind, das bereits selbständig Nahrung aufnimmt, aber tagsüber alleine herumläuft gefunden, so behandeln Sie dieses vorerst wie einen erwachsenen Igel. Hier ist die Kontaktaufnahme mit der Igelstation aber sehr wichtig. Man muss von Fall zu Fall – individuell – entscheiden, was für dieses Igelchen am besten ist. Das Gewicht ist hier sehr entscheidend. Bitte vor der Kontaktaufnahme mit uns abwiegen!
3. Haben Sie ein zu spätgeborenes Igelchen gefunden, dessen Gewicht jetzt noch unter 400 Gramm liegt, muss dieses unbedingt gefangen und in häusliche Pflege genommen werden. Diese Igel können auch bei guter Fütterung das für den Winterschlaf nötige Gewicht nicht mehr erreichen. Sind kleine Igelkinder mit der Mutter unterwegs, bitte trotzdem einfangen und hereinnehmen. (Gründe hierfür können Sie bei uns auf der Igelstation erfragen.)
Igel Hungerknick.
Der sog. Hungerknick.
Wenn ein Igel eine Einbuchtung hinter dem Kopf hat, dann ist das NICHT normal. Dann ist das ein Zeichen für eine lebensbedrohliche Unterernährung. Solch ein Igel, und davon laufen Tausende herum, braucht sofort Hilfe. Sie verhungern und wir bemerken es nicht einmal. Und die ganzen Klugscheißer, die meinen, dass die Natur das schon alles regelt, die lade ich herzlich ein sich den Todeskampf eines solch ausgemergelten Tieres einmal anzuschauen. Gar nichts regelt die Natur, denn der Mensch hat die Natur zerstört. Fangt endlich an eure Gärten zu öffnen, keine Zäune, keine Schottergärten, keine Hybridpflanzen, keine Rasenmäherroboter. Lasst wenigstens ein paar Quadratmeter eurer Gärten verwildern, lasst das Laub bis zum Frühjahr liegen, schneidet eure Hecken nur oben und erst im Herbst, pflanzt heimische Blumen und Kräuter, lasst die Natur in eure Gärten. Ohne Insekten keine Igel, keine Fledermäuse, keine insektenfressenden Vögel. Marie, die völlig unter-ernährte Igelin auf dem Foto wurde leider zu spät gefunden....sie hat ihr Päckchen gepackt und ist dorthin gegangen, wo sie nun nicht mehr leiden muss. RIP kleine Marie. Sie war gerade mal ein Jahr alt....
Igelschutz, Igelpflege
Igelschutz, Igelpflege
Umwelt- und Lebensraumzerstörung führt dazu, dass immer mehr Igel verwaisen, verletzt werden oder krank sind. Wir helfen diesen Tieren, die sonst keine Überlebenschance haben. Jedes Tier benötigt mindestens 50 Euro, um es wieder gesund in die freie Wildbahn zu entlassen. Wir erhalten keine öffentlichen Gelder.
Die Igel werden vorerst nicht mehr ausgewildert oder dem Finder zurückgebracht, da sie das notwendige Gewicht für einen dauerhaften Winterschlaf nicht haben.
Igel in Not ! Unterstützen Sie uns mit einer Spende. Danke.
Igel gefunden
Igel gefunden
Auf unserer Igelstation erhalten Sie Antworten auf Ihre Fragen und Pflegeanleitung für Ihren Schützling. Sehen Sie sich dieser Aufgabe nicht gewachsen, dürfen Sie das Igelkind oder den hilfsbedürftigen, kranken oder verletzten Igel auch zu uns bringen. Bei einer offensichtlichen Verletzung kontaktieren Sie bitte zuerst einen Tierarzt.
Nehmen Sie in jedem Fall mit uns Kontakt auf!
Bedenken Sie aber, dass
jede Hilfe richtig sein muss,
so rasch als möglich erfolgen soll,
nicht jeder Igel Hilfe braucht,
der Igel ein Wildtier ist und nach Gesundwerdung oder Aufpäppelung – zum richtigen Zeitpunkt (nach dem Winterschlaf frühestens erst ab Mitte Mai nächsten Jahres) – in die Natur zurückgebracht werden muss.
er kein Kinderspielzeug und/oder Kuscheltier ist.
Wie überwintern Igel ?
Bevor Igel sich in ihren Winterschlaf begeben, fressen sie sich eine dicke Fettschicht an. Sie schützt vor Kälte und dient als Nahrungsvorrat. Mitte November ziehen sich Igel in einen frostsicheren Unterschlupf zurück, um dort während der futterarmen Jahreszeit ihren Winterschlaf zu halten.
Ein Igel liegt eingerollt in Laub und hält Winterschlaf
In einem Laubhaufen ist es im Winter kuschelig warm - hier können Igel in Sicherheit schlafen.
Sobald es im Frühjahr wieder wärmer wird und die Temperaturen im März oder April auf etwa 15 Grad steigen, erwachen Igel aus ihrem Winterschlaf. In der Zwischenzeit haben sie ungefähr 15 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts verloren.
Unterschlupf für Igel
Es gibt viele Möglichkeiten, um den eigenen Garten zum Igel-Paradies zu machen und den kleinen Tieren die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz zu erleichtern.
Als guter Unterschlupf eignen sich zum Beispiel Laubhaufen, die mit Reisig und Ästen gestützt werden. Auch eine Laubschicht unter einer Hecke bietet einen guten Schlafplatz für Igel im Winter.
Ein Laubhaufen im Garten bietet einen verlockenden Schlafplatz für Igel.
Gepolsterte Erdmulden eignen sich ebenfalls gut für den Winterschlaf. Dafür wird am besten neben einer Hecke ein kleines Loch in der Erde gegraben und mit Moos und Laub ausgepolstert. Abgedeckt mit Reisig ist die Erdmulde geschützt vor Angreifern.
Igelhäuser können selbst gebaut werden. Die kleinen Hütten aus Holz werden mit ordentlich Stroh ausgepolstert, sodass der Igel im Winter vor Frost und Schnee geschützt ist.
Wann brauchen Igel Hilfe
Häufig sammeln Menschen vermeintlich hilflose Igel ein und bringen sie ins Tierheim. Doch nicht immer brauchen die Tiere tatsächlich Hilfe, erklärt der Deutsche Tierschutzbund. Nicht selten fehlt den Igeln nichts und sie werden unnötig aus ihrer natürlichen Umgebung herausgerissen.
Auch im frostigen Winter ist nicht jeder Igel, der einem über den Weg läuft, hilfebedürftig. Manchmal wachen Igel von ihrem Winterschlaf auf, um sich zu erleichtern und etwas zu essen. Dennoch sollten Igel, die bei Dauerfrost und Schnee unterwegs sind, genau beobachtet werden.
Diese Igel brauchen Hilfe:
unterernährte Igel (Einbuchtung hinter dem Kopf, nicht rund, eher wurstförmig)
kranke Igel (rollen sich bei Berührung nicht zusammen, Augen eingefallen und schlitzförmig, mager, laufen oder liegen tagsüber herum)
verletzte Igel
verwaiste Igelkinder (Augen und Ohren geschlossen, tagsüber außerhalb des Nestes)
Bevor ein Igel in menschliche Obhut genommen wird, sollte er bei einem Tierarzt oder einer Igelstation untersucht werden. Besonders bei kranken oder verletzten Igeln sollte dringend Hilfe eines Fachmanns geholt werden.
Womit werden Igel gefüttert?
Bei Igeln, die draußen oder zu Hause gefüttert werden, ist es wichtig, auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten.
Mit diesen Lebensmitteln können Igel gefüttert werden:
Dosen- und Trockenfutter Katzen (hoher Fleischanteil und ohne Gelee oder Soße)
hart gekochte Eier oder Rührei
gekochtes Geflügelfleisch
durchgegartes Hackfleisch
grätenfreier Fisch
Futterinsekten (Grillen, Heuschrecken)
Zu Trinken bekommen Igel lediglich frisches Wasser. Auf keinen Fall dürfen sie Kuhmilch trinken, davon bekommen sie Durchfall.
Obst, Gemüse und Milchprodukte gehören nicht auf den Speiseplan eines Igels.
Bei der richtigen Ernährung ist der Kot des Igels wurstförmig und hat eine braunschwarze Farbe.
Erwachsene Igel sollten bis zu einem Gewicht von 800 bis 1.000 Gramm gefüttert werden. Bei Jungtieren ist ein Gewicht von etwa 600 bis 700 Gramm optimal.
Lesen Sie bitte hierzu Zufütterung
Überwinterung in menschlicher Obhut
Am besten sollten Igel draußen überwintern. Ist es jedoch zu spät, einen Igel für den Winterschlaf auszusetzen oder wurde ein hilfebedürftiger Igel gefunden, sollte er in menschlicher Obhut überwintern. Das kostet jedoch eine Menge Zeit, Arbeit und auch etwas Geld. Wer diese Möglichkeiten nicht hat, sollte den Igel in eine Igelstation in der Nähe bringen.
Überwintert ein Igel in menschlicher Pflege, gibt es einiges zu beachten. Als Schlafplatz eignet sich eine zweigeteilte Holzkiste. Der größere Teil ist der Schlafbereich. Er wird mit Nestbaumaterial wie Heu, Moos, Laub oder Papier gefüllt. In den anderen Teil kommt haltbares trockenes Futter und ein Schälchen mit Wasser.
Die Kiste sollte an einen Ort gestellt werden, an dem Außentemperaturen herrschen wie auf dem Balkon, im Schuppen oder auf der Terrasse. Die Kiste beschriften mit Datum und Gewicht des Igels.
Alle zwei Tage sollte kontrolliert werden, ob der Igel noch genügend Wasser hat. Futter nur in ganz kleinen Mengen bereitstellen.
Im Frühjahr, wenn dauerhaft Temperaturen über 12 Grad herrschen, wacht der Igel wieder aus seinem Winterschlaf auf. Zunächst wird er über zwei bis drei Wochen aufgefüttert, bis er wieder so viel wiegt wie vor dem Winterschlaf.
Ist es draußen warm genug und der Igel gestärkt, kann er zwischen Ende April und Mitte Mai ausgesetzt werden. Danach sollte noch eine Weile zugefüttert werden.
Igel haben ein sehr gutes Ortsgedächtnis. Am besten werden sie an dem Ort ausgesetzt, an dem sie gefunden worden. Dabei ist zu beachten, dass der Igel nicht in der Nähe von Gefahrenquellen wie Hauptstraßen, Baustellen oder Swimmingpools abgesetzt wird.