Igel auf der Roten Liste

Es gibt immer weniger Igel in Bayern. Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat die Säuger daher auf die sogenannte Vorwarnliste genommen. Sie ist Teil der Roten Liste für bedrohte Tierarten.
Der Igel als Insektenfresser findet auf den intensiv bewirtschafteten Flächen der bayerischen Kulturlandschaft nicht mehr genug Nahrung. Auch die Suche nach Schlafplätzen und Winterquartieren gestalte sich für die Tiere zunehmend schwierig. Außerdem zähle der Igel zu den am häufigsten überfahrenen Säugetieren in Bayern. Straßen, Trassen und Gartenzäune seien für Igel Hindernisse. Wer es den Säugetieren leichter machen möchte, verzichtet in seinem Garten auf den Einsatz von Chemie.
Igel wohl schon länger bedroht.
Die Vorwarnliste ist Teil der Roten Liste. Auf ihr stehen Arten, die noch nicht gefährdet sind, deren Bestand aber durch aktuelle Entwicklungen rückläufig ist. In anderen Bundesländern wird der Igel darin schon länger aufgeführt – in Sachsen-Anhalt etwa seit mehr als zehn Jahren. Dass Bayern nun nachzieht, hat einen formalen Grund: Die Rote Liste für den Freistaat sei Ende vergangenen Jahres erstmals nach 14 Jahren aktualisiert worden, erklärte ein Sprecher des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU).
Stand 2018
Klimawandel bedroht Igel
Es gibt immer weniger Igel, in Bayern ist das stachelige Tierchen bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Schuld daran ist der Klimawandel – und wir Menschen.
Wir Menschen machen dem Igel das Leben schwer, indem wir unsere Gärten immer mehr "gestalten" und immer weniger Natur bestehen lassen, nehmen wir ihm wichtigen Lebensraum. In Bayern steht der Igel seit 2017 schon auf der Roten Liste (Vorwarnliste) - er zählt zu den gefährdeten Tierarten.
Es gibt mehr Wohn- und Gewerbegebiete, immer mehr Straßen und andere Arten der Bodenversiegelung. Das raubt dem Igel zum einen seinen Lebensraum, zum anderen stellt es eine erhebliche Gefahr für die kleinen Tierchen dar. Zahlreiche Igel werden überfahren, weil sie sich beim Überqueren von Wegen und Straßen erschrecken und einrollen.
Am gravierendsten beschneidet die Landwirtschaft den Lebensraum der Igel. In Deutschland wird die Hälfte aller Flächen landwirtschaftlich betrieben, die Anzahl der Bio-Bauern ist jedoch sehr gering. Durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden, durch großflächige Monokulturen findet der Igel immer weniger Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung.
Denn neben Würmern und Larven und Käfern ernährt er sich hauptsächlich von Insekten. Hinzu kommt, dass Igel sich oft in Gärten aufhalten. Auch wir Menschen schränken den Igel so in seinem Lebensraum ein, wenn wir die Natur im Garten aussperren.
Das sollten Sie tun:
Betrachten Sie Ihren Garten nicht nur als Ziergarten. Man müsse seinen Garten nicht verwildern lassen, solle aber „mit der Natur zusammenarbeiten“. Es sollten Bereiche geschaffen werden in denen sich der Igel wohlfühlt. Beispielsweise könne jeder eine kleine „Igelecke“ im Garten einrichten. „Lassen Sie Reisig, Totholz und Laub einfach liegen – der Igel wird es Ihnen danken. Gestalten Sie Ihren Garten mit insektenfreundlichen einheimischen Stauden und Pflanzen. Stellen Sie in den Sommermonaten Wasser für die Igel zur Verfügung.
Das sollten Sie nicht tun:
Vermeiden Sie Insektizide und andere Pestizide, wie etwa Unkrautvernichtungsmittel, in Ihrem Garten. Durch deren Einsatz können sich bestimmte Gifte im Nahrungsnetz der Igel verbreiten und die Tiere krank machen. Auch Mähroboter haben in einem Igelfreundlichen Garten nichts zu suchen.
Viele lassen ihre Roboter nachts mähen, zu dieser Zeit ist der Igel jedoch unterwegs. Er kann die die Gefahr des Rasenmähers nicht einschätzen, viele Tiere verletzen sich sehr schwer an den Messern oder sterben.
Die Verwendung von sog. Freischneidern sollte unterlassen werden.
Ein nicht abgedeckter Pool stellt ebenfalls eine erhebliche Gefahr für die kleinen Tiere dar. Igel können zwar schwimmen, sie können jedoch oftmals nicht mehr aus dem Pool herausklettern.